In diesem Gebäude war die Druckerei von Béla Wellisch tätig. Die hier hergestellten Zeitungen, Zeitschriften, Bücher und Postkarten trugen um die Jahrhundertwende wesentlich zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben von Szentgotthárd bei. Die einstigen Veröffentlichungen finden wir noch heute in Bibliotheken und Antiquariaten.
Die Institution war auch als Verlag tätig, der von Béla Wellisch und dann von seinem Sohn mit fast zwei Dutzend Mitarbeitern betrieben wurde. Zwischen 1895 und 1914 wurde hier das Wochenblatt „Szent-Gotthard“ hergestellt, deren Redakteure zu den prominentesten intellektuellen Persönlichkeiten des Ortes gehörten. Die Druckerei leistete Pionierarbeit bei der Veröffentlichung von belletristischen und wissenschaftlichen Werken lokaler Autoren. 1895 wurde das erste Buch in wendischer Sprache veröffentlicht, und einige Jahre später erschien auch der erste Kalender in Wendisch.
Nachdem die Druckerei 1930 auf den Széll Kálmán tér umgezogen war (sie wurde an ihrem neuen Platz 1949 verstaatlicht und praktisch geschlossen), wurde dieses Gebäude zum Sitz der örtlichen Gewerbeinnung. Ab 1925 nahm in den zum Hof gehenden Räumen das Institut für Mutter-Kind-Fürsorge des Nationalen Stefánia-Verbandes mit einer Arztpraxis und einem Wartezimmer seinen Betrieb auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte es das Innenministerium als Klubraum, dann zog das Werk des Ungarische Seidenindustriebetriebes, die „Krawattenfabrik“, dort ein.
Heute befinden sich darin verschiedene Geschäfte.
Adresse des Standortes des Gebäudes:
Szentgotthárd Deák Ferenc u. 5.